Ich hoff euch gefällt meine HP. Hab mir gaaaaanz viel Mühe gemacht, das alles so zu füllen. Mach garantiert noch vieeeeeeeel mehr rein. *zwinka* ^^
Somebody´s watching me - Kampfkünste
 

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Begriffe des Karate

 
1) Techniken:

#A
Age-uke: Blocktechnik die meistens bei Angriffen
des Kopfes verwendet wird.
Ebenfalls möglich als Gegenangriff zum
Kinn oder aufs Nasenbein.
"uke" als Endung weist auf eine Blocktechnik hin.

Atemi-waza: Angriffstechniken, die durch Treffen
vitaler Punkte ( Solarplexus,
Halsschlagader) große Schmerzen oder
Lähmung hervorrufen können.

#G

Gedan-barai: Blocktechnik; (Bsp. Zenkutsudachi) die geschlossene Faust wird mit der innenseite zum Ohr zeigend über der Schulter ausgeholt, und in einer 4tel-Kreisbewegung richtung eigenes Knie geschwungen, hierbei muss darauf geachtet werden, das die Faust eine Faustbreite über dem eigenen Knie zum stehen kommt.

Gyaku-tsuki: Angriffstechnik;ein sehr effizienter Faustschlag, mit der entgegengesetzten Seite ( linkes Bein/ rechter Arm; und umgekehrt)
Durch das Zurückziehen der Hüfte hewinnt der tsuki enorm an Geschwindigkeit.
Heute wird er häufig in Wettkämpfen eingesetzt. Der Tsuki kann sowohl zum Kopf ( Jodan), sowie zum Torso (Chudan), wie auch zum unteren Bereich (Geadn) ausgeführt werden.

siehe auch Oi-tsuki

#T

Tettsui: Hammer-Faust; Trefferfläche ist bi der geballten Faust vom kleinen Finger bis zum Handgelenk.

#U

Uraken: Schlagfläche ist der Faustrücken, getroffen wird allerdings nur mit dem ersten und zweiten Knöchel der Finger. vortreffliche Technik für atemi-waza.


2)
STELLUNGEN

Zenkutsu-dachi:
Die Grundstellung schlechthin.
Ein Ausfallschritt, eine relativ "tiefe" Stellung, aus der jede Technik möglich ist.
Charakteristisch ist die gleitende Bewegung beim Vorwärtskommen.

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Der Ursprung des modernen Karate

 
Den Ursprung des modernisierten Karates in Form des Shoto-Kans, findet man auf den Ryu – Kyu – Inseln, genauer gesagt auf der Hauptinsel Okinawa. Zurückgehend auf das historische Verbot des Tragens von Waffen, welches die ewigen Unruhen innerhalb der Inselgruppen lösen und damit den Frieden erhalten sollte, erhielt das einheimische Te (auch Tode) innerhalb der Bevölkerung mehr und mehr an Bedeutung.
Als dann ein weiterer Erlass auch das Ausüben dieses Kampfstiles verbot, schlossen sich die bedeutendsten Meister zu einem Geheimbund zusammen. Te wurde nur noch im Geheimen geübt, und nur absolut Vertrauungswürdige eingeweiht. Da die chinesischen Besatzer durchaus bewaffnet waren, hatten die Unbewaffneten nur eine Chance: mit einem Schlag zu gewinnen. Allerdings entstanden unter der Geheimhaltung zahlreiche Stilrichtungen.
Das Wissen wurde in Form von Kata weitergegeben. Kata bedeutet soviel wie: etwas eine Gestalt geben. Es ist ein simulierter Kampf in dem, durch ständiges Wiederholen, Techniken verfeinert werden können.
Die genaue Anzahl an Kata kann nicht erfasst werden, da vermutlich jeder Meister seine eigene Kata entwickelte. Im Laufe der Zeit schlossen sich diese Clans zu den großen Stilrichtungen zusammen: Naha-te (Shorei-ryu), Shuri-te (Shorin-ryu), Tomari-te.

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Die Bedeutung von Kara

 
Wie die polierte Oberfläche eines Spiegels alles widerspiegelt, was davor steht und ein ruhiges Tal auch leise Töne widerhallt, so soll der Karateka sein Bewusstsein von Egoismus und Bosheit entleeren, damit er auf alles, was ihm begegnet, richtig reagieren kann.
Sein Ziel erreichen ohne zu handeln.
Das ist die Bedeutung von Kara (leer in Kara-te).

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Die Entwicklung des Kendo

 
Beim Kendo ist es besonders wichtig, dass der Körper und der Geist geschult werden. Erst das richtige „Zusammenspiel“ führt zum Erfolg. Schon zu Beginn des Kendo war die geistige Übung in Geduld genau so wichtig wie die physische Geschicklichkeit im Umgang mit dem Schwert. Es entstanden die ersten Fechtkunstschulen. Diese lehrten ihren Mitgliedern, sich auf jede Situation vorzubereiten und zu trainieren. Kenjutsu (ken =Schwert, jutsu =Technik oder Kunst) ist die Ur-Form des Schwertkampfes. Es wurde zuerst mit einem bokken (trad. Holzschwert) oder einem echten Schwert (Ken) trainiert.

Aufgrund der gefährlichen Waffen und dem nicht vorhandenen Schutz wurden während des Trainings viele Kämpfer schwer verletzt oder sogar getötet. Erst im friedlichen 18. Jahrhundert wurde eine Schwertattrappe aus Bambus (shinai) mit einer leichten Rüstung (Men, Kote, Do, Tare) als Trainingsmittel eingeführt. Die Kämpfer konnten jetzt ohne Rücksicht trainieren und niemanden dabei verletzen. Diese neue Art zu üben wurde Kendo genannt. Kendo wird heute in der ganzen Welt als reine Sportart praktiziert.

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Karatedô Nijûjo - Funakoshis zwanzig Paragraphen des Karate

 
Karatedô Nijûjô
Funakoshis zwanzig Paragraphen des Karatedô
(1)

Funakoshi Gichin (1868 - 1957) wird als der "Vater" des modernen Karate bezeichnet. Dieser Titel läßt sich darauf zurückführen, daß seine Arbeit am weitesten zur Verbreitung des Karate beigetragen haben dürfte. Aber ebenso sind seine Schriften - zu denen auch die zwanzig Paragraphen gehören - maßgeblich an der Entstehung der Karate-Philosophie beteiligt.
Hier soll ein kurzer Überblick über die Bedeutung der einzelnen Paragraphen gegeben werden. Es finden sich darin ebenso Verhaltensregeln für den verantwortungsvollen Umgang mit Karate wie kampftechnische Vorgaben.

Funakoshi Gichin ô Karatedô nijû jô
Meister Funakoshis 20 Paragraphen des Karatedô


1. Karate ha rei ni hajimari, rei ni owaru koto.
Karate beginnt und endet mit Höflichkeit.


Damit setzt Funakoshi Karate in die Reihe ehrenwerter Künste, die die höchsten Werte der japanischen Gesellschaft bewahren. "Rei" steht zunächst für den respektvollen Gruß, es jedoch soll deutlich werden, daß Reihô (2) ebenso Teil des Karatedô ist, und Karate daher nicht im kriminellen Sinne mißbraucht werden darf. Die Polizei hatte dies während der steigenden Popularität des Karate in den Zwanziger Jahren befürchtet.
Die Karateka sind untereinander ebenso Reihô unterworfen, wie jedes andere achtbare Mitglied der Gesellschaft.

2. Karate ni sente nashi.
Im Karate gibt es kein Zuvorkommen.


Dieser Paragraph wird gerne damit übersetzt mit, daß es "keinen ersten Angriff im Karate gibt". Ein vermeintlicher Beleg soll in der Tatsache zu finden sein, daß jede Kata mit einer Abwehrbewegung beginnt. Karate sei deshalb eine friedfertige Kampfkunst. Da Karate als Kampfkunst jedoch den selben Gesetzen unterliegt wie jede andere Kampfmethode auch, ist der Angriff (auch als "die beste Verteidigung") ebenso essentiell wie die Verteidigungstechnik. Sonst könnte das Prinzip des Sen-no-sen bzw. des Go-no-sen nicht zur Anwendung kommen. (3) Ebenso finden sich durchaus Kata, deren anfängliche Technik zum einen keine Abwehr darstellen kann, da dies unlogisch wäre. Zum anderen sind die Ôyô (4) solcher Techniken alles andere als friedfertig.
Da die Haltung eines Karateka gemäß des ersten Paragraphen nur eine friedfertige sein kann, muß das Sente nicht als Angriff an sich, sondern - gemäß der Übersetzung "erste Kampftechnik" (5) - als derjenige zu verstehen sein, der mit seiner Kampfmethode einen Kampf beginnt. Und zwar aus Gründen heraus, die gegen Anstand und Sitte sprechen. Ein Karateka soll niemals selbst einen Kampf provozieren bzw. es nicht zu einer Kampfsituation kommen lassen, wenn diese vermeidbar ist.

3. Karate ha gi no tasuke.
Karate dient der Gerechtigkeit.


Funakoshi Gichin war Angehöriger der Shizoku-Klasse (6), sein Vater trug den Titel Pechin (7). Damit gehörten sie keinem Kriegerstand an, seine Herkunft und die konfuzianische Erziehung durch seinen Großvater aber könnten die Grundlage für die Verbundenheit Funakoshis zum japanischen Kaiserhaus und die damit verbundene Schätzung der Samuraitugenden gewesen sein, die besonders zu Beginn des 20. Jhdts. wieder hochgehalten wurden.
Als Symbol für Tugendhaftigkeit, Ehre und Loyalität gelten die Samurai bis heute in Japan. Nachvollziehbar ist daher die Absicht Funakoshis, etwas dieser Tugend auf das Karate zu übertragen, zumal es Funakoshis Wunsch war, Karate in die bisherigen Budô-Disziplinen, die allesamt Abkömmlinge der Samurai-Kampfkünste sind, einzureihen. Ein Samurai wurde - wie die Ritter des europäischen Mittelalters - als Beschützer der Schwachen angesehen, wenngleich dieses Bild auch nicht der Realität entsprach. Ein Karateka sollte daher ebenso wie die Samurai für Gerechtigkeit einstehen, "der Gerechtigkeit helfen".

4. Mazu jiko o shire shikoshite hoka wo shire.
Erkenne zuerst dein Selbst, dann den anderen.


Bereits in Sun Tzus "Die Kunst des Krieges" heißt es: "Kennt man den anderen nicht und sich selbst auch nicht, verliert man sicherlich jeden Kampf." Funakoshi dürfte hier auf seine klassische Erziehung zurückgegriffen haben, als er empfahl "zuerst sein eigenes Selbst und dann das Selbst des anderen zu erkennen". Weiterreichende Interpretationen mögen hier auch die buddhistische Erkenntnis, daß das eigene Selbst auch das Selbst des anderen ist, reflektieren.
In jedem Fall soll die hinreichende (Er-)Kenntnis des Gegenüber (auch das Erkennen lassen des eigenen Selbst durch den Gegenüber) dazu beitragen, einen Kampf ggf. zu vermeiden. Funakoshi hat so viele feindselige Begegnungen überstanden, ohne kämpfen zu müssen.

5. Gijutsu yori shinjutsu.
Die Kunst des Herzens
(8) vor der Kunst der Technik.

Bei denen, die sich in den Kampfkünsten üben ist oft die Neigung zu beobachten, sich zu sehr dem Erlernen der Technik zu widmen, bzw. bei Stagnation im Karate-Training die Lösung im Erlernen und in der Übernahme von Techniken aus anderen Systemen zu suchen, die nur vermeintlich anders als die Karate-Technik sind. In Bezug zum vorangegangenen Paragraphen jedoch scheint es eher angebracht, nicht die Rückwirkung von stetigem Training auf die Geisteshaltung zu vergessen, die zur besseren Kenntnis der eigenen Fähigkeiten und damit zur effektiven Problemlösung führt - sei es bezogen auf die Kampf- oder die Alltagssituation.
Daher steht nach Funakoshi die "Kunst des Herzens vor der Kunst der Technik".

6. Kokoro ha hanatan koto wo yôsu.
Es ist notwendig, das Herz freizumachen.


"Das Herz freizumachen" ist ein Aspekt, der schon früh in den Schwertkünsten Bedeutung hatte. Yagyû Munenori (der Fechtmeister des Tokugawa-Shôguns) und Takuan Sôhô (Musashis Lehrer) haben bereits Abhandlungen darüber verfaßt. Der Kern ist der, daß das "Herz" im Kampf nicht mitgerissen werden darf. D.h. es darf keine Ablenkung den Ausgang eines Kampfes beeinträchtigen, besonders, wenn diese Ablenkung von einem selbst durch unnötige Gedanken oder Zweifeln erzeugt wird.
Gleichzeitig steht das Herz ebenso für das Unruhige und immerzu Suchende im Menschen, von dem man sich freimachen muß, will man gelassen bleiben. Gelassenheit ist essentiell für den Ausgang eines Kampfes.

7. Wazawai ha ketai ni shôzu.
Unheil entsteht aus Nachlässigkeit.


Dieser Paragraph behandelt die immerwährende Aufmerksamkeit, die Funakoshi auch in einem späteren Paragraphen bedacht haben will. Schließlich nützt keine Kampftechnik, wenn man durch Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit in eine Situation gerät, die sich zum eigenen Nachteil entwickeln kann. Dazu gehört lt. Funakoshi auch die Art, wie man sich bewegt, welchen Weg man nach Hause einschlägt, wie man raucht oder seine Mahlzeiten zu sich nimmt. In keiner Situation darf man sich Blößen für einen Angriff erlauben. Im Alltag schützt uns Aufmerksamkeit vor Unfällen oder zwischenmenschlichen Mißverständnissen.
Hier bereits zeigt sich der Vorteil, alles (d.h. das tägliche Leben) mit Karate und dessen Geisteshaltung zu verbinden (s. auch Paragraphen acht und zehn).

8. Dôjô nomi no karate to omou na.
Denke nicht, daß Karate nur Training ist.


Die starke Rückwirkung von Karatetraining auf den Übenden und dessen Einstellung zum Leben, zu seiner Umwelt und zu seinen Mitmenschen, macht es notwendig, "Karate nicht nur im Dôjô (9)", sondern auch im Alltag zu "üben".
Dies soll einerseits der in Paragraph sieben erwähnten Nachlässigkeit vorbeugen, andererseits soll gewährleistet sein, daß die Lehren des Karate auch wirklich bis ins Alltagsleben des Übenden vordringen und sich dort entfalten.

9. Karate no shugyô wa issho de aru.
Die Beschäftigung mit Karate dauert ewig.


Das kommt daher daß Karate als "Weg"-Kunst so tiefgründig ist, daß man es nicht in einigen, wenigen Jahren verstehen kann. Der Mensch ist sein Leben lang den gleichen Versuchungen ausgesetzt. Funakoshi berichtet, daß er sich in bereits weit fortgeschrittenem Stadium seines Karate immer noch zu Handlungen hat verleiten lassen, für die er sich später geschämt hat. Man ist nie mit dem Karate am Ende, es geht immer weiter.
Darüber hinaus muß mit dem immerwährenden Üben die Aufmerksamkeit aufrecht erhalten werden, da die Gelegenheiten, durch Nachlässigkeit in eine unangenehme Situation zu geraten, nicht abreißen.

10. Arayuru mono wo karateka se, soko ni myômi ari.
Laß Karate auf alles einwirken, darin liegt sein Reiz.


Wie in den vorangegangenen Paragraphen soll Karate das eigene Leben durchdringen, um so Gelassenheit und Sicherheit zu erreichen. Der Reiz mag mitunter darin bestehen, Situationen rechtzeitig einschätzen zu können, um so mögliche Gefahren abzuwenden. Die Voraussicht kann dazu beitragen, daß einem Kampf schon im Vorfeld aus dem Weg gegangen werden kann.
Aber auch durch die körperlichen Fähigkeiten, die durch Karate-Training erlangt werden, können gefährliche Situationen überstanden werden. Die Fähigkeit, einen stabilen Stand einzunehmen und die Hüften einzusetzen retteten Funakoshi vor dem Ertrinken, als er ein Schiff besteigen wollte.

11. Karate ha yu no gotoku taezu netsu wo ataezareba moto no mizu ni kaeru.
Karate ist wie heißes Wasser, das wieder abkühlt, wenn man es nicht immerzu erwärmt.


Das Gleichnis des "heißen Wassers, das sich wieder abkühlt, wenn an es nicht ständig erhitzt" soll verdeutlichen, daß der Übende sich um einen kontinuierlichen Fortschritt im Karate bemühen muß. Die Kontinuität äußert sich - gerade durch dieses Bild des erhitzenden Wassers - auch in dem langwierigen Prozeß, der hinter dem Erhitzen des Wassers und des Haltens der richtigen Temperatur einerseits und dem Erlernen und Erhalten des eigenen Karate andererseits steht. Wie im vorangegangenen Paragraphen beschrieben, ist eine unablässige Beschäftigung mit dem Karate notwendig, um gute und dauerhafte Ergebnisse zu erzielen.
Auch darf das Wasser nicht unbeaufsichtigt sein, denn sonst kann, wie im Karate die Leidenschaft, das Wasser überkochen, bis es sich verflüchtig und nichts zurückbleibt.

12. Katsu kangae ha motsuna, makenu kangae ha hitsuyô.
Denke nicht ans Gewinnen. Es ist notwendig, nicht an das Verlieren zu denken.


Eine Maxime im Karatedô besagt, daß es im Karate nicht um Sieg oder Niederlage geht, sondern um die Vervollkommnung des Charakters. Im Vordergrund steht als das Bemühen auf dem Karate-Weg.
In diesem Paragraphen geht es jedoch um eine ganz pragmatische Empfehlung für den Kampf. Ähnlich dem "Freimachen des Herzens" im sechsten Paragraphen empfiehlt Funakoshi, sich im Kampf nicht auf den eigenen Sieg zu konzentrieren, da dies u.U. dazu führen kann, daß Absichten und Ansätze in Verteidigung und Angriff vom Gegner erkannt werden. Gleichzeitig entsteht eine Art von Teilung im eigenen Geist, wenn es zum einen die Situation im Kampf (die reale) gibt und man zum anderen den Sieg (der nicht real ist) schon vor sich sieht. Diese Dualität darf man nicht zulassen. Vielmehr sollte man sich auf das einlassen, was kommt und entsprechend reagieren, um dem Gegner nicht zu unterliegen, bis sich die Gelegenheit für einen finalen Angriff quasi von selbst ergibt.

13. Teki ni yotte tenka seyo.
Wandle dich abhängig vom Gegner.


"Sich abhängig vom Gegner zu wandeln" bedeutet zum einen, sich vom Kampfstil her an einen neuen Gegner anpassen zu können, denn kein Gegner ist wie der andere. Kampfstil, bevorzugte Techniken, Körperstatur und Kondition sind mögliche Faktoren, die eine Anpassung des eigenen Stils erforderlich machen. Diese Empfehlung soll Funakoshi oft geäußert haben.
Darüber hinaus ist auch die Anpassung an einen Gegner gemeint, der innerhalb einer Kampfes eine bestimmte Taktik verwirft und seinen Rhythmus wechselt. Die geistige Flexibilität und das schnelle Anpassen an die neue Situation nehmen den Überraschungseffekt, den der Gegner ggf. mit einem Wechsel erzielen wollte.

14. Ikusa ha kyojitsu no sôju ikan ni ari.
Der Kampf hängt davon ab, wie man Fülle und Leere handhabt.


"Stärken und Schwächen" (10) bestimmen lt. Funakoshi den Kampf. Die nach westlicher Denkart plausible Haltung, die Schwächen zu verbergen bzw. zu eliminieren und nur die Stärken einzusetzen paßt nicht recht zu diesem Paragraphen. Gemeint ist nicht wirklich die eigene Schwäche oder ein komparativer Vorteil, den man genießt, sondern hier wird die allgegenwärtige Dualität von Yin und Yang eingebracht, wo die Schwäche nicht etwas negativ Behaftetes, sondern lediglich der Ausgleich zum ihrem Komplementär, der Stärke ist.
Man kann nicht immer mit voller Kraft angreifen, denn das würde eine vorzeitige Erschöpfung bedeuten. Es muß Momente des Rückzuges und des Sammelns neuer Energie geben können, bevor es wieder zum Angriff kommt. Auch sind die Übergänge fließend, die beiden Teile nicht scharf voneinander abgegrenzt. Weitere "Paare" sind beispielsweise das Ein- und Ausamten, Angriff und Verteidigung, tiefe und hohe Stellungen im Wechsel u.v.m. (11)

15. Hito no teashi wo ken to omou.
Stelle dir des Menschen Hände und Füße als Schwerter vor.


Durch die Karatetechnik entfalten Schläge und Tritte eine große Wirkung. Diese zu unterschätzen gilt als leichtfertig und unachtsam. Sich daher "Arme und Beine als Schwerter vorzustellen" charakterisiert auch die Art der Verteidigung, wie sie für Karate typisch ist: Schwerter werden pariert und umgelenkt, nicht mit Kraft und Gegendruck zurückgeschlagen (12). Die daraus resultierende Lücke wird sofort mit einem Angriff bedacht. Es findet ein sofortiger Wechsel von Abwehr zum (Gegen-)Angriff statt.
Andererseits gibt dieses Bild einen eindeutigen Hinweis auf die Art der Führung der Technik: Ähnlich einem Schwert muß die Karatetechnik durch den Körper des Gegners hindurchstoßen bzw. -schneiden und nicht keulenartig auf die Oberfläche des Körpers eindreschen. Erstere Methode erzeugt Verletzungen tief im Inneren des Gewebes.

16. Danshi mon wo izureba hyakuman no teki ari.
Verläßt der Junge das Haus, hat er zehn tausend Feinde.


"Zehn tausend Feinde" zu haben, wenn "ein Knabe durch das Tor hinaustritt" ist ein Bild das zum einen bedeutet, daß mit dem Erwachsenwerden und dem damit beginnenden Kampf ums Überleben eine gefährliche Zeit beginnt, die einem Stärke und Selbstvertrauen abverlangen. Gleichzeitig ist es wieder die Aufmerksamkeit, die angemahnt wird, wenn "einer sein Haus verläßt", also ohne Schutz ist. Das gilt im Übrigen auch für die Bedrohung durch die Natur in Form von Stürmen und Erdbeben, die auf Okinawa den Lebensrhythmus bestimmen.

17. Kamae ha shoshinsha ni, ato ha shizentai.
Die Haltung gibt es beim Anfänger, danach gibt es nur die eigene Natur.


Funakoshi gibt hier einen Hinweis, eigentlich schon eine Anweisung, wie sich fortgeschrittenes Karate zu entfalten hat. Während der "Anfänger sich an einer bestimmten Haltung" (Kamae (13)) orientiert, muß der Fortgeschrittene sich von dieser Form bereits lösen und aus einer "natürlichen Haltung" heraus agieren, so daß es zunächst nach außen hin aussieht, als würde er kein Karate machen. Ohne eine "lesbare" Haltung oder Form ist es schwerer, dem Karateka im Kampf beizukommen. Hier wird das Bild der "formlosen Form" beschrieben. Die Fähigkeit zu dieser nicht erkennbaren Form resultiert daraus, daß man sich in den Anfängen korrekt an die Form hält, um eine "innere" Technik zu entwickeln, die keiner äußeren Form mehr bedarf. Karate wird zur eigenen Natur. Eine solche Technik würde den Geist im Kampf nicht mit Gedanken über den Ablauf beschäftigen. Der Geist wäre befreit. (14)

18. Kata ha tadashiku, jissen ha betsumono.
Die Kata ist immer korrekt, im wirklichen Kampf ist das etwas ganz anderes.


Wie im vorangegangenen Paragraphen wird hier die Auflösung der äußeren Form - die im Training immer korrekt geübt werden muß - verlangt, wenn es zum Kampf kommt, da diese jetzt nur hinderlich sein kann. Die Fähigkeit, die Form (15) zu verlassen und die Essenz daraus (nicht den äußeren Ablauf) anzuwenden, erfordert ein hohes Niveau.

19. Chikara no kyôjaku, karada no shinshuku, waza no kankyû wo wasureruna.
Stärke und Schwäche, das Auseinander- und Zusammenziehen des Körpers, das Schnell und Langsam der Technik sind nicht zu vergessen.


In Paragraph 14 werden im Ansatz bereits die Dualitäten nach Yin und Yang angeführt. Hier wird deutlich, daß die gesamte Karatetechnik diesem System unterliegt: Das Ausholen und Ausführen einer Technik, Einatmung und Ausatmung, hohe und tiefe Stellungen, Timing und den Wechsel zwischen diesen Polen bzw. die Verbindung untereinander. Damit will Funakoshi den Übenden daran erinnern, daß wir diesem Prinzip von Dualität und dem immerwährenden Wechsel innerhalb dieser Dualität unterliegen, weil es ein Prinzip des Lebens ist. Funakoshi sagte oft, daß Karate nichts sei, das jemandem zu Übermenschlichem befähige.

20. Tsune ni shinenkôfu seyo.
Denke nach und vervollständige Dich andauernd.


Funakoshi schließt mit der Ermahnung, nicht stehen zubleiben, sondern nachzudenken und das Neue zu übernehmen. D.h. diese Regeln nicht nur zu lesen, sondern ständig darüber zu reflektieren und sie auf immer mehr Bereiche des täglichen Lebens anzuwenden.

Zusammenfassung

Funakoshis zwanzig Paragraphen bilden eine umfassende Zusammenstellung von Lehrvorschriften, die bis heute die Philosophie des Karatedô ausmachen. Im Kern baut sie auf der Aufmerksamkeit gegenüber dem Gegner, der eigenen Umwelt und den Mitmenschen auf und stellt dabei fest, daß Karate nicht leichtfertig und aus niederen Beweggründen angewandt werden darf. Gleichzeitig warnt Funakoshi vor der Nachlässigkeit, dem Schleifen lassen des Trainings, sei es in körperlicher Hinsicht oder hinsichtlich der Umsetzung von Karate im Alltag. Karate muß lt. Funakoshi über die Anwendung von Karate in alltäglichen Dingen Beständigkeit gewinnen, damit der Übende einen wertvollen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft leisten kann.
Die Technischen Empfehlungen beziehen sich auf die Anwendung des im Dôjô über die Kata Erlernten im realen Kampf. Funakoshi betont, daß die Form aufgegeben werden muß, da ein Festhalten an der Form den Geist hemmt, was den Ausgang eines Kampfes wesentlich beeinflußt. Funakoshi schließt sich dabei den Aussagen der klassische Texte zur Schwertkunst an. Gelassenheit ist das Ziel des Karateka, sei es im Kampf oder im täglichen Leben: Das Herz des Karateka muß leicht, der Geist ruhig sein.

Literaturverzeichnis

BITTMANN, Heiko (2000): Karatedô - Der Weg der leeren Hand, Ludwigsburg u.a.: Heiko Bittmann.
FUNAKOSHI Gichin (1981): Karatedô - My Way of Life, New York u.a.: Kôdansha.
HADAMITZKY (1999): Handbuch und Lexikon der japanischen Schrift - Kanji und Kana 1, Berlin u.a.: Langenscheidt.
SCHLATT (1999): Enzyklopädie des Shôtôkan-Karate, Lauda: Sake.

(1) Bezeichnung für Karate als "Weg"-Kunst.
(2) Verhaltens- und Anstandsregeln, auch "Reigi.
(3) (Sen-no-sen) die Initiative im Angriff; (Go-no-sen) die Initiative in der Verteidigung. Diese Begriffe bezeichnen Angriffsstrategien bezüglich des richtigen Zeitpunktes eines Angriff: vor ("Sen") bzw. nach ("Go") dem gegnerischen Angriff. Beide Prinzipien stammen ursprünglich aus dem Schwertkampf und werden u.a. von Musashi diskutiert.
(4) Anwendung einer Technik in der Kata.
(5) "Te" steht hier nicht für Hand oder angreifende Hand, als vielmehr für Kampfmethode oder -technik in einem umfassenderen Sinne.
(6) Klasse der "Privilegierten"; eine Klasse von Beamten auf Okinawa im 19. Jhdt.
(7) gehobener Beamter auf Okinawa im 19. Jhdt.
(8) Herz steht hier für Gefühl, Seele, Geist, das "Innere" des Menschen.
(9) traditionelle Übungsstätte für die Dô-(Weg)Künste, insbesondere die Kampfkünste.
(10) "Kyo" und "Jitsu" stehen für "Leere" und "Fülle" und sind im Shiatsu die komplementären Bestandteile des ausgeglichenen Zustandes, in dem es weder eine Fülle (ein Zuviel von Energie) noch eine Leere (ein Fehlen von Energie) gibt. Die Übersetzung mit "Schwäche und Stärke" (diese findet man oft) ist zu wertbehaftet und gibt das Verhältnis der Begriffe zueinander nicht ausreichend wieder.
(11) vgl. Paragraph 19.
(12) Das hätte i.d.R. den Bruch der Klinge - auch der eigenen - zur Folge.
(13) "Kamae" steht normalerweise für die Kampfhaltung, in diesem Falle ist aber die konkrete Form gemeint, die man zu Beginn der Karate-Ausbildung lernt.
(14) vgl. Paragraph sechs.
(15) "Kata" steht hier nicht nur für die Kata als geschlossener und festgelegter Ablauf an sich, sondern für die Kampftechniken, die im Zusammenhang damit geübt werden.

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Kendo - Selbstzucht ohne Grenzen?

 
Schwertkampf: dieses "Schlagwort" ruft bei den meisten Menschen Assoziationen wie Töten, Unbesiegbarkeit, und vielleicht auch Macht hervor. Es steckt aber meiner Meinung nach sehr viel mehr dahinter. Jede Kampfsportart entstand natürlich aus kriegerischen Absichten und diente dem Angriff oder der Verteidigung von Machthabern und Kriegern. In der heutigen Zeit ist Kampfsport lediglich eine Sportart, mit deren Ausübung teilweise sogar geprahlt wird. Früher dienten die verschiedenen Techniken dem Überleben und die Gewandheit und Kenntnis eines Kampfstiles entschieden über Tod und Leben. Die für mich jedoch bedeutendste "Nebenwirkung" beim erlernen und Ausüben von Kampfsportarten ist die Disziplin.

Kampfsport kann bei der richtigen Anwendung und dem dafür notwendigen Verständnis den Charakter eines Menschen positiv beeinflussen und die Persönlichkeit und Individualität prägen. Meister der Kampfkünste sind meist weise, gebildet und verfügen über grosse Menschenkenntnisse. Nicht umsonst gibt es so schlaue Sprüche wie: "Wer seinen Gegner genau kennt, kann ihn auch besiegen." . Hervorragende Krieger und Strategen auf dem Feld des alten Japans waren zugleich Philosophen, Dichter und Künstler und übten sich z. Bsp. in hochkultivierten Ritualen wie der Teezeremonie.

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Was ist Kendo?

 
Kendo ist der "Weg des Schwertes". Es ist eine japanische Kunst des Schwert- und Stockfechtens. Diese Kunst wurde aus dem kriegerischen Kenjutsu entwickelt. Kendo wird heute als sogenannte Budo Kampfkunst ausgeübt.

Im Mittelalter war in Japan das Schwertfechten weit verbreitet. Das Schwertfechten war dem mittelalterlichen Samurai seine Verteidigung und sein Weg, seinem Herrn zu dienen und seine Interesse durchzusetzen. Man kann die Philosophie des Bushido mit der Philosophie der Ritter des Mittelalters in Europa vergleichen. Wer einen Kampf für sich entscheiden will, braucht die nötige Ruhe und Konzentration für die Situation und muss sich von seinen Gedanken befreien. Das einzigste was zählen darf, ist die Situation.

Kendo ist in Japan heute die populärste, traditionelle Kampfsportart. Doch auch in Europa wird Kendo immer beliebter. Kendo wirkt sehr aufregend und durch die Rüstungen enthält dieser Sport einen Hauch von Exotik. Die Schlagziele sind im Kendo der Kopf, der Rumpf und die Hände. Desweiteren können Stöße gegen die Kehle ausgeführt werden. Gegenüber dem Kenjutsu sind beim Kendo alle Körperteile durch die Rüstung geschützt. Es kommt also trotz Vollkontakt selten zu Verletzungen.

 

 

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Nin Ichi Ryu, 2 Schwerter

 
Es gibt kaum einen Schwertmeister in der langen Geschichte Japans, dem je eine ähnliche Bewunderung und Verehrung zuteil wurde wie Miyamoto Musashi Fujiwara Genshin (1584 - 1645). Bereits zu Lebzeiten eine Legende, verweben sich in seinen Biographien Wirklichkeit und Fiktion. Es ist schwer wahre Daten und Begebenheiten aus den unzähligen Erzählungen über ihn heraus zu filtern. So soll er neben historisch belegten Duellen auch Drachen und Unholde getötet haben und unverwundbar gewesen sein. Die meisten Hinweise auf sein Leben gibt des Buch seines Schülers Iori, welches nach Musashis Tod geschrieben wurde. Dieses „Nitenki“ (Geist der zwei Himmel) benannte Werk ist eine der ältesten zusammen gefaßten Quellen über Musashis Taten, auf dem viele andere, moderne Abhandlungen beruhen. Hoffen wir, uns auf Fakten zu stützen, die mehr den realen, geschichtlichen Schwertmeister Musashi betreffen...

Seine Familie waren Gefolgsleute des Harima-Clans in Kyushu, er wuchs jedoch bei Verwandten auf und machte bereits als Kind auf sich aufmerksam, als er mit 13 Jahren sein erstes Duell bestritt, bei dem er einen Samurai tötete (erst mit 15 Jahren wurden Jungen im historischen Japan initiiert). Mit 16 Jahren begab er sich auf Wanderschaft und hatte auch sein zweites Duell, welches er als Sieger überstand. Es wird ihm nachgesagt, daß er im selben Jahr an der Schlacht von Sekigahara (1600) auf Seiten der Verlierer teilgenommen hätte, was jedoch geschichtlich nicht belegt ist. Belegt sind hingegen seine Treffen mit vielen berühmten Meistern der Kriegskunst seiner Zeit, wie Hozoin Inei (Hozoin ryu), Yagyu Sekishusei Munetoshi (Yagyu Shin kage ryu), Muso Gonosuke (Shindo muso ryu) und seine Fehden mit der Schwertschule Yoshioka in Kyoto und dem Fechtmeister Sasaki Kojiro. So bestritt er bis zu seinem 29. Lebensjahr über 60 Duelle, aus denen er immer siegreich hervorging. 1514 und 1515 beteiligte er sich auf Seiten der Tokugawa-Armee an der Belagerung der Burg Osaka, kämpfte für den Ogasawara-Clan bei der Christenniederschlagung von Shimabara (1632) mit und nahm im Hause Hosokawa eine Stelle als Fechtlehrer an (Kumamoto, Higo).
Was jedoch den Ruf Musashi´s ausmachte war dies nicht nur seine Fertigkeiten im Umgang mit dem Schwert. Es heißt, auf seinen Wanderschaften habe er nie gebadet, sich die Haare oder den Bart frisiert. Zudem waren seine Auffassungen von Ritterlichkeit sehr ungewöhnlich – er überfiel Gegner, die zum Duell gekommen waren aus dem Hinterhalt oder wartete versteckt bis seine Feinde ungeduldig und unvorsichtig wurden. Alles in allem schien sein mangelhaftes Auftreten und Verhalten eher unorthodox und für seine Zeit fragwürdig zu sein. Inwiefern dies seine kriegerischen Erfolge beeinflußte sei dahingestellt – für Musashi schien alles Weltliche eine Ablenkung von seinem „Weg des Schwertes“ zu bedeuten. Er vervollkommnete seine Techniken immer mehr und brachte es zu großer Meisterschaft im Umgang mit der Klinge. Mit der Zeit soll er bei Zweikämpfen so nicht mehr sein Schwert sondern einen Stock oder auch ein Bokken als Waffe benutzt haben, was er auf sein tiefes Verständnis der Techniken zurückführte. Er ging davon aus, daß die Technik an sich primär und die Waffe eher sekundär ist. Wie kein anderer Krieger vor ihm verstand er das Fechten nur als Bestandteil eines großen Ganzen, bei dem Kunst, Handwerk, Philosophie und Kriegshandwerk nur Teilstücke einer Einheit sind. So war Musashi in späteren Jahren auch als Maler und Schnitzer tätig und seine Arbeiten gelten heute in Japan als große Meisterwerke.
Zum Ende seiner Laufbahn faßte er sein Wissen um die Schwertkunst im Gorin no sho, dem „Buch der fünf Ringe“, dem Hyoho Sanjugo Kajo „35 strategische Artikel“ und dem Dokko do „Weg zum Selbstvertrauen“ zusammen. Das Gorin no sho gilt außerhalb Japans als das bedeutendste seiner Werke. Es war sein Vermächtnis an spätere Generationen, das zwar hauptsächlich taktische und strategische Fragen des Schwertkampfes behandelt, aber ebenso für alle Bereiche des täglichen Lebens als Leitfaden eingesetzt werden kann – Fechten als Bestandteil eines großen Ganzen...

Zwei Schwerter

Ein Fakt, der aus Erzählungen über seine Duelle und Zweikämpfe hervorgeht, ist bemerkenswert: im Gegensatz zu seinen Gegnern kämpfte Musashi mit zwei statt mit einem Schwert. Seit der Sengoku-Periode (1467-1568) war es üblich, daß Bushi zwei Schwerter in Form des Dai sho-Paares (groß-klein) trugen. Das Dai sho bestand aus einem längeren Kampfschwert und einem Kurzschwert oder Dolch, wobei die kürzere Waffe im Falle eines Verlustes oder Defektes im Gefecht das Kampfschwert ersetzen sollte. Der gleichzeitige Einsatz beider Waffen war zwar nicht unbekannt, üblich blieb jedoch die ausschließliche Führung des Langschwertes. Musashi schien jedoch ein praktisch veranlagter Mensch zu sein, denn er schreibt im Gorin no sho:

„... sich der Wirksamkeit der beiden Schwerter bewußt zu werden – darum geht es in der Nito ryu...denn wahr ist, daß man alle Waffen, die man besitzt, gebrauchen sollte, statt sein Leben wegzuwerfen. Zu sterben, mit einer unbenutzten Waffe in seinem Gürtel, daß wäre bedauerlich.“

So setzte er sehr oft beide Klingen gleichzeitig in Kämpfen gegen starke Gegner ein, wobei er dem Prinzip des Abwehrens mit dem Ko dachi in der linken Hand und dem darauffolgenden Konter des Tachi in der rechten Hand folgte.
In modernen Zeiten brachte ihm dies den Ruf ein, er hätte die Schwerttechniken mit zwei Klingen erfunden. Fakt ist jedoch, daß lange vor Musashi andere Fechtschulen den Kampf mit den zwei Schwertern (Ni to) unterrichteten. So sind uns die Techniken des Ni to der Tasumi ryu oder des Ryo to (beide Schwerter) der Katori Shinto ryu überliefert, bei der genau nach den selben Prinzipien wie bei Musashis Schule vorgegangen wird. Miyamoto Musashi behauptete zwar in seinen Techniken von keiner der existierenden Schwertschulen beeinflußt zu sein, es ist jedoch annehmbar, daß auch er gewisse Quellen studierte, um seine Fähigkeiten zu vervollkommnen. Außer seinem Vater, der ihn bereits mit sieben Jahren in die Obhut seines Onkels gab, erwähnte Musahi niemals einen persönlichen Lehrer innerhalb der Fechtkunst.
Bemerkenswert ist, daß auch in der Niten ichi ryu die Zweischwerttechnik nur einen geringen Teil der Ausbildung ausmacht. Der Großteil der Überlieferungen beinhaltet Solotechniken mit Lang- oder Kurzschwert, welche natürlich auch als Vorbereitung auf die Beherrschung der Zweischwerttechniken gilt. Die Niten ichi ryu benutzt für dieses Training spezielle Bokken, die etwas dünner und leichter als sonst üblich gefertigt sind. Sie sind ein Zugeständnis an die gleichzeitige Arbeit mit Tachi und Kodachi, um dem Trainierenden die einhändige Führung der Waffe bei den Ni to Techniken zu erleichtern.

Zwei Himmel

Hyoho Niten ichi ryu – so der eigentliche Name der Schule, geht auf andere Benennungen des Systems zurück, welche Musashi vorher favorisierte. So soll ihr erste Name Enmyo ryu [Enmei, Emmei ryu], (Fechtschule von Enmyo) gewesen sein. Miyamoto Musashi prägte diesen Namen in seiner Dienstzeit beim Ogasawara-Clan in Akashi / Harima Provinz, wo er von 1615 – 1627 unter Sold stand. Hier etablierte er sein Zweischwertersystem erstmals als eigenständige Ryu und schuf die Grundlagen der noch heute bestehenden Schule. (andere Quellen sprechen davon, daß die Enmei ryu nicht von Musashi selbst stammte, sondern von diesem in seiner Kindheit aufgesucht wurde. Demnach wäre sie die Quelle Musashis ursprüngliche Ausbildung gewesen und ihre Wurzeln würden sich nicht auf ihn beziehen. Die noch heute bestehende Enmei ryu ist ein System, welches sich vor allem mit kleineren Waffen wie Schlageisen und einer speziellen Jitte-form beschäftigt. Dem entsprechend kann man keine direkten Verbindungen zwischen der Niten ichi ryu und der Enmei ryu ziehen oder sie ist in ihrer damaligen Form heute nicht mehr existent).
Zirka um das Jahr 1632, Musashi lebte um diese Zeit in Edo (Tokyo), änderte er den Namen in Nito ichi ryu (Zwei Schwerter – ein System). Er hatte im Laufe der Jahre vor allem an den spirituellen und philosophischen Zügen des Ken jutsu gearbeitet, so daß er den neuen Namen weitaus treffender für seine Art der Fechtkunst fand. Zum Ende seines Lebens – er stand zu dieser Zeit im Hause Hosokawa in Kumamoto/Higo in Dienst, änderte er Nito (Zwei Schwerter) letzt endlich in Niten (Zwei Himmel) – einen Namen, den er auch selbst zum Signieren von gefertigten Kunstwerken, wie Bildern oder Plastiken, benutzte. Zu diesem Zeitpunkt war seine Schwerttechnik tief spirituell geprägt und er fügte viele buddhistische Aspekte in seine Schule ein. Musashi betrachtete das Schwert nicht mehr als Waffe schlechthin, es wurde für ihn quasi ein Werkzeug, um seine philosophischen Gedankengänge auszudrücken und persönliche Harmonie zu erlangen.
Hyoho Niten ichi ryu kann man so mit „Militärische Methodik von Zwei Himmel – ein System“ (Hyoho ist die alte japanische Form des sonst im Bu jutsu übliche Wort „Heiho“).

Die Schule

Es wird gesagt, daß Musashi kaum Schüler hatte, dagegen spricht jedoch die lange Zeit seiner Anstellung als Fechtlehrer im Haus Ogasawara und Hosokawa und schließlich widmete er sein Buch Gorin no sho seinem Schüler Terao (wahrscheinlich als Lehrlizenz). So setzte sich die Ryu bis in unsere Tage fort und kann auf eine Reihe von Zweigen blicken, die alle unter dem selben Namen agieren. Es gibt aktuell keine formelle Hauptlinie in Japan, die populärsten Organisation berufen sich jedoch auf eine Reihe von 10 Großmeistern – von Miyamoto Musashi bis Imai Masayuki in der heutigen Zeit:

Miyamoto Musashi Fujiwara Genshin – Terao Kyumanosuke Nobuyuki – Terao Kyoemon Katsuyuki – Yoshida Josetsu Masahiro – Santo Hikozaemon Kiyoaki – Santo Hanbei Kiyoaki – Santo Shinjyuro Kiyotake – Aoki Tesshin Kikuo – Kiyonaga Tadanao – Imai Masayuki Nobukatsu

Wie viele andere Schulen hat auch die Hyoho Niten ichi ryu neben seinen eigentlichen Kampftechniken einen starken spirituellen Background. Einige der älteren Ryu sind eng mit dem Shinto, der Naturreligion Japans, verbunden. Die Niten ryu führt ihre Lehren jedoch auf den Buddhismus zurück. Bereits Miyamoto Musashi galt als Kenner dieser Religion und bekannte buddhistische Experten seiner Zeit, wie der Bonze Takuan, galten als seine Freunde. Die Lehren der Schule, und auch ihrer Bücher wie das Gorin no sho, sind eng mit buddhistischen Grundsätzen verbunden. Es heißt, daß nur umfangreiche Kenntnis dieser religiösen Lehren das wahre Wissen zu Musashis Büchern, und damit auch zu den inneren Lehren der Schule, offenbart. So ist es nicht verwunderlich, daß viele Großmeister des Stils neben ihren Lehrtätigkeiten im Fechten auch buddhistische Ämter inne hatten bzw. Mönche oder Bonzen waren.
Religiöse Grundsätze und Lehren sind so untrennbar mit den Techniken der Hyoho Niten ichi ryu verbunden.

Was die Techniken der Schule gegenüber anderen Ryu auszeichnet ist vor allem ihre extreme Realitätsbezogenheit. Die Kampftechniken sind sehr praktisch ausgelegt – es gibt keine unnötigen Bewegungen, rituelle Floskeln oder überflüssige Gesten. Auch die Anzahl der Stellungen und Techniken ist geringer als in anderen Systemen. Vergleicht man diese mit anderen bekannten Schulen, so wirken die Bewegungen der Niten ichi ryu sehr natürlich und offen.
Die Ryu ist ein rein kampfbezogener Fechtstil, der in seiner Ausübung keine Methoden des schnellen Ziehens oder Schnittprüfungen wie Iai- oder Batto jutsu kennt. Alle Kata werden in vorbereiteter Form mit gezogenen Schwertern vollführt, so wie auch die Krieger in historischen Zeiten mit blanker Klinge auf das Schlachtfeld oder zum Duell zogen.

In ihrer modernen Form, der Shin niten ichi ryu ähnelt die Schule äußerlich sehr dem modernen Kendo, sie beinhaltet 13 Kata sowie 5 Kumitachi-Übungen, die eng an die Nito-Techniken der Niten ichi ryu angelehnt sind. Einige Ableger des Stils beinhalten und unterrichten auch den Umgang mit Jo (Stock) und Jitte (Schwertfänger).
Die „klassische“ Niten ichi ryu hingegen kennt 24 Kata Schwertkata, welche ausschließlich mit einem Partner ausgeführt werden, der, unabhänging ob Lang-, Kurz- oder Zweischwert-Kata, stets mit einem Tachi bewaffnet ist:

Itto seiho (Langschwert Kampfübungen)

Sassen, Hasso hidari, Hasso migi, Uke nagashi hidari, Uke nagashi migi, Moji gamae, Haritsuke, Nagashi uchi, Tora bura, Kazuki, Aisen uchidome, Amashi uchi

Kodachi seiho (Kurzschwert Kampfübungen)

Sassen, Chudan, Uke nagashi, Moji gamae, Haritsuke, Nagashi uchi, Aisen

Nito seiho (Zweischwerter Kampfübungen)

Chudan, Jodan, Gedan, Waki gamae hidari, Waki gamae migi

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Ninjas Teil 1

 
Der erste Ninja wurde damals, im 7. Jahrhundert, von dem Japanischen Kronprinzen als Bote genutzt, welcher geheime Infos aus den gesamten Provinzen Japans beschaffen sollte um diese dem Kronprinzen zu liefern. Von Zeit zur Zeit stellten nun immer mehr Einflussreiche Menschen, Ninjas ein um ihre persönlichen Machtkämpfe auszutragen. Durch diese immer größer werdende Gier wurden die Kämpfe immer härter. Die meisten Ninja exestierten im 16. Jahrhundert. Der spätere Sieger dieser härtesten Kämpfe war damals der Shogun Tokugawa. Diesen Sieg hätte er niemals ohne Ninjas bekommen können. Als Shogun konnte er jetzt gesamt Japan regieren und Ninjas wurden nicht mehr in dem selben Umpfang, wie im Krieg gebraucht. Mit dem Untergang der Shogun Regierung 1868 gingen den Ninjas die "Arbeitgeber" damit verloren. Ab dann lebten die Ninjas als gewöhnliche Bürger weiter, solange sie keine Auträge irgendwo her erhielten. Die Ninjas waren auch fähig ihren Gegner zu beeinflußen in dem sie zum Beispiel die Gefühle des Gegners sich zum vorteil machten. Sie waren sehr in der menschlichen Psychologie bewandert.
Ränge gab es auch bei den Ninjas.
Jo-Nin wurde der Ober Ninja genannt
Chu-Nin war der Rang des Mittelninja und
Ge-Nin wurde der Unterninja genannt.
Man kennt bis heute keinen Namen eines Jo-Nin da diese sehr gut und extrem diszipliniert waren. Für diese Ninjas war Ergeiz strengstens Untersagt.
Ninja setzt sich aus den Wörtern Nin und Ja zusammen wozu Nin Dolch und Herz bedeutet und ja das Wort Mensch ausdrückt. Ninja soll sinngemäß bedeuten das ein Ninja seine inneren Gefühle unterdrücken soll.

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Ninja Teil 2, Die Ausbildung der Ninjas

 
Die Ausbildung eines Ninja fing schon im Säuglingsalter an. Seine Liege wurde in der Zimmerecke aufgehängt und immer öfter stießen die Eltern extra so stark dagegen das, das Kind gegen die Seitenwände stieß. Anfänglich reagierte das Kind mit Angst und änlichem. Mit der Zeit fing das Kind dann an sich in solchen Momenten zusammen zu rollen oder sich mit den Händen ab zu stützen. Wenn das Kind dies tat wurde es an eine Leine gehängt und wieder gegen die Wände gestoßen. So lernte es nochmehr sich reflexartik mit den Armen oder Füßen ab zu fangen oder sich zusammen zu rollen.

Mit der Zeit wurden dann andere Methoden entwickelt dem Kind beizu bringen seine Abwehrreaktionen zu nutzen. In manchen augenblicken die nicht vorgewarnt wurden, wurde ein relativ harter und schwerer Ball in die Wiege geschmissen und durch das erlernte des vorhergegangenen Trainings rollte sich das Kind wieder zusammen oder werte den Ball mit Händen oder Füßen ab. Dies geschah solange bis dem Kind dieses "Spiel" anfing zu gefallen. Um die Muskeln und einen wendigen Körper zu bekommen wurde das Kind manchmal sehr verdreht. Es wurde zum Beispiel an den Beinen festgehalten und war gezwungen auf dem Kopf eines Erwachsenen Kopfstände zu machen.

Als die Kinder ein halbes Jahr alt waren wurden sie schon oft ins Wasser gebracht und konnten meist eher schwimmen als laufen. Sie waren deswegen fähig schon in dem Alter mehrere Minuten die Luft an zu halten. Nach dem perfekten beherschen des Laufens, des Schwimmens und des Springens wurde das training in der Luft weiter geführt. Auf Balken mit nur geringen Durchmesser mußten komplexe Bewegungsabläufe und änliches gemacht werden wie zum Beispiel: Sprünge, Drehungen und auch Spagat. Am Ende dieses Trainings war der Schüler fähig dies außschließlich auf einem dünnen Seil zu machen. In dieser Schulung war auch das erlernen vom erkletern von Bäumen und Wänden eingebracht, egal ob mit oder ohne Ausrüstung. Auch der Fall eines Sturzes wurde genau trainiert und das Abfangen mit Händen, Füßen oder Saltos. Der Schüler mußte auch lernen die Höhe sehr genau einzu schätzen und sich natürlicher Hilfsmittel zu bedienen. Die Prüfungen wurden mit scharfen Waffen vollzogen an denen man sich auch sehr schwer verletzen konnte. Um den Muskelaufbau zu fördern wurden die Kinder nur mit den Händen an Äste in hoher HÖhe gehängt. An diesem Ort mußten sie solange es geht ausharren und sich dann aus eigener Kraft auf den Ast ziehen und von dem Baum herunter klettern.

Wenn der Schüler eine gewisse Zeit an diesem Ast ausharren konnte wurde ihm an den Füßen Gewichte angehengt. Weniger Spaektakulär aber durchaus menschlicher waren die Trainingsmethoden, die auch heute noch sehr bekannt sind, nämlich die Liegestützen oder das Stemmen von Gewichten. Nach verfeinerung des Juijutsu wurde den Schülern dann mit 6 oder 7 Jahren wurde dann auch der Waffenlose Kampf gelernt. Es wurde zum Beispiel beigebracht sich im Notfall selber die Gelenke aus zukugeln um sich aus engen Umklamerungen befreien zu können. Mit Hilfe einer Schmerzmassage wurde dann auch das Schmerzempfinden gemindert.
Als letzte Prüfung stand das Aushalten von extremen Temperaturen an, egal ob im eisigsten Gebirgsbach oder in der brütenden Sommerhitze, Ninjas mußten beides ohne Probleme aushalten können.

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Ninjutsu (Bujinkan-Budo-Taijutsu)

 
Dieser Bericht befasst sich mit der hohen Kampfkunst Ninjutsu, die ihre Wurzeln unter den Samurai und den legendären Ninjas entwickelte, und noch bis heute ausgeübt wird ...
Ninjutsu allgemein und geschichtlich:

Übersetzung:
nin = aushalten, erdulden, schleichen
jutsu = Kunst, Fertigkeit

Die japanischen Anfänge des Ninjutsu lassen sich ca. ins 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Basis, also insbesondere das Wissen der Tantra-Philosophie und die ersten Formen von Kampftechniken, stammen vom asiatischen Festland (speziell aus China) und wurden unter dem Begriff „Tendai-Mikkyo“ in Japan bekannt.

Zur damaligen Zeit emigrierten einige chinesische Mönche, Generäle oder ähnlich gebildete Personen aus Gründen politischer Verfolgung (Untergang der Tang-Dynastie) nach Japan um dort ein friedliches Leben führen zu können. Um dieses Ziel zu realisieren, zogen sie sich immer mehr zurück. So ist es auch zu verstehen, dass sich das Ninjutsu besonders in den relativ einsamen Teilen der Iga- und Koga-Gebirgsregionen und den Waldgebieten Kyotos entwickelte. Dort lebten die ersten Bushi (=Krieger) zu Beginn als einsame Asketen, später schlossen diese sich zu Clans („Familien“) zusammen.

In den späteren Jahren wurden auch Frauen (=Kunoichi), der Nachwuchs der Clans und Ronins (= herrenlose Samurai) ausgebildet und es entstanden Hierarchische Grundordnungen, die zwischen Igaryu und Kogaryu variierten. Das Grundprinzip der Pyramide aus Jonin (oberster Chef; Leitungsebene), Chunin (Generalsebene; Informationsweiterleitung) und Genin (Soldaten; Auftragsausführung) war jedoch gleich.

In der besten Zeit der Ninja (ca. 17. Jhd.) sollen etwa 70 Ninja-Geschlechter in Japan existiert haben. Ihre verschiedenen und voneinander unabhängigen Ryus (= Schulen) trugen ihre eigenen Namen und wurden teilweise auch nach den Samuraischulen benannt.

Nebenbemerkung:
Der Ursprung der Samurai liegt etwa im 8. Jhd. und die geschichtliche Entwicklung ist in etwa mit denen der Ninja vergleichbar (hier soll ja auch nicht die Samuraigeschichte erläutert werden). Im großen und ganzen kann man sagen, dass sich die Samurai und die Ninja parallel zueinander entwickelten und somit auch viele ähnliche Ansätze zu erkennen sind.
Die eigentliche Samurai-Kaste (mit Ehrenkodex etc.) entstand etwa im 12. Jhd.

Bis zur heutigen Zeit verschwanden fast alle der damals 70 Ninja-Schulen. In den meisten Fällen geschah dies durch das Aussterben der Schulen (d. h. es wurde einfach kein geeigneter Großmeister gefunden) oder dadurch das sich einige Ryus zusammengeschlossen haben und der Name deshalb unterging oder die Schriftrollen gingen einfach verloren bzw. wurden vernichtet.


Aufgaben der damaligen Ninja:

Hauptaufgabe der Ninja waren Spionage- u. Agententätigkeiten. Durch ihre besondere Ausbildung und den fehlenden Ehrenkodex waren die Ninja auch im Hinblick auf Intrigen, Attentate o.ä. Vorhaben für Kaiser, Shogune, Daimyos etc. sehr interessant.
Ninja wurden aber auch für Kriegs-Schlachten im aktiven Kampf oder zur Demoralisierung gegnerischer Truppen eingekauft. Ganz allgemein gesagt übernahm der Ninja nahezu alle Aufgaben für die er eine Gegenleistung erhielt und mit der er sein Leben sichern konnte. Der Ninja war kein kaltblütiger Killer, er arbeitete so um zu überleben und es war für ihn mit Sicherheit keine Freude zu töten.


Ausbildung der damaligen Ninja:

Die Ausbildung begann in frühester Kindheit (oft schon mit drei Jahren) mit diversen Dehnübungen – in einigen Schulen wurden die Gelenkkapseln so überdehnt, das ein späteres Befreien aus Fessel durch auskugeln der Gelenke möglich war. Die Ausbildung setzte sich fort mit den ver-schiedensten Gleichgewichtsübungen, Übungen zur Überwindung von Höhenangst, Klettertechniken u.v.m.

Die Ninja wurden u.a. auf folgenden Gebieten perfekt ausgebildet:

Nahkampf (mit und ohne Waffen), Klettern, Geographie, Meteorologie, Chemie, Physik, Medizin, Kunst der Verkleidung und Schauspielerei, Liebestechniken (bei Kunoichis), Reiten, Künste des Anschleichens, Tarnens u. Flüchtens ...


Das Bujinkan-System (heutiges Ninjutsu):

Von den vielen Ninja-Ryus der Zeit des 17. Jhd. werden heutzutage noch drei echte Ninja-Schulen und 6 Samurai-Ryus von Großmeister Dr. Masaaki Hatsumi unterrichtet. Da diese Schulen im Vergleich viele Gemeinsamkeiten aufweisen wurde von Soke (= Großmeister) Hatsumi das Bujinkan-System gegründet, welches die Besonderheiten der 9 Ryus in Einem vereint. Auf diese weise erlernt man nicht 9 einzelne Schulen mit ihren eigenen Begriffen und Formen sondern ein Gesamtsystem und man arbeitet eigentlich ständig in allen Schulen gleichzeitig ohne jedoch gewisse Besonderheiten der Ryu zu vergessen oder zu vernachlässigen.

Folgende Ryus vereinigen sich im Bujinkan-Budo-Taijutsu:

Ninja-Ryu
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-Togakure-Ryu
-Gyokushin-Ryu
-Kumogakure-Ryu


Samurai-Ryu
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-Gyokko-Ryu
-Koto-Ryu
-Kuki-Shinden-Ryu
-Shinden Fudo-Ryu
-Takagi Yoshin-Ryu
-Gikan-Ryu

Im Gegensatz zu den meisten anderen japanischen Kampsystemen sind die alten Ryu-Ha (= Schulen) des Bujinkan nahezu unverändert geblieben. Ebenso wurden auch keine sportlichen Aspekte in dieses System aufgenommen (wie dies mit den Samurai-Schulen geschehen ist ... versportlicht), es ist wie damals ein Kampf- und Kriegskunst-System.

Welche Kampftechniken werden unterrichtet:

- Taijutsu (waffenloser Kampf):
Roll-, Fall-, Schlag-, Tritt-, Block-, Hebel-, Wurf-, Sprung-, Befreiungs-, Würge- und Fortbewegungstechniken
- Kampf mit Waffen:
Schwert, Messer, diverse Stockwaffen, Wurfsterne, Ketten (flexible Waffen), Kletterkrallen, Speer, Hellebardenwaffen u.v.m.

Zusätzlich werden im Bujinkan auch Techniken des Tarnens, Flüchtens, Kletterns, Überlebens etc. unterrichtet und es wird ebenfalls auf psychische, geistige, religiöse und manipulative Fähigkeiten und Techniken eingegangen.

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Alsooo... diese Seite hat mal gar nix mit dem Lukas Podolski zu tun, aba is ja egal. diese seite soll interessant werden. xDDD
Soooooooo, hier is zu Ende! Wieda hoch scrollen und weitergucken! lol xDDD Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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