Die heilende Kraft der Onsen (Thermalquellen) in Japan
So wie es in Deutschland und Amerika für jede Beschwerde Tabletten und Pillen gibt, so gibt es in Japan für jedes gesundheitliche Übel eine Quelle (Onsen). Es gibt verschiedene Arten dieser Bäder und auch Ihre Wirkung ist unterschiedlich. Es gibt Thermalquellen, Sand- und Schlammbäder. Die Wirkungen, die erzielt werden können sind sehr sehr facettenreich. Zum einen können Erkältungen, Arthritis, Rheuma, Ekzeme, Verdauungsprobleme und Blutarmut geheilt werden. Auf der anderen Seite gibt es spezielle Quellen, die sogar Bandwürmern, Syphilis, Zuckungen, schlechten Augen, Krebs und Potenzproblemen entgegenwirken. Ja, man glaube es kaum, aber auch für Schönheit und ewige Jugend gibt es Anwendungsmöglichkeiten.
Der Ursprung der Quellen ist sehr leicht zu ergründen: die Sonnengöttin Amaterasu habe die heissen Quellen geschaffen um den Menschen und Tieren eine Möglichkeit zur Heilung ihrer Krankheiten zu bieten. Aus diesem Grund betritt man eine Quelle nur gereinigt (gewaschen) um die Götter nicht mit dem eigenen Körperschmutz zu beleidigen.
Die Wirkung der Elemente der unterschiedlichen Quellen ist neben dem „spirituellen“ Wert besondere Beachtung zuschenken. So existieren zum Beispiel Quellen mit einem besonders hohen Eisen-Anteil, der sich sehr fördernd auf das Blut auswirkt. Andere Quellen enthalten sehr viel Schwefel und helfen vorrangig den Bronchien. Wer seine Haut weichmachen möchte, besucht Quellen mit einem hohen Alkaline-Gehalt.
Da die Bäder teilweise bis zu 45°C warmes Wasser enthalten, ist es empfehlenswert vor dem Besteigen einer Quelle ca. 15 Minuten lang in 25°C warmen Wasser zu baden um den Körper auf die hohen Temperaturen vorzubereiten.
So bleibt mir nur noch zu schreiben: auf ins heisse Nass, denn nicht umsonst sind die Japaner die gesündesten Menschen der Welt und werden so alt wie niemand anderes.
