Die Geschichte Japans
Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht
Die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht
Zu Beginn der Nara-Zeit (Die Residenzen wurden nach Wahl des amtierenden Herrschers bis zum 8. Jahrhundert festgelegt und wechselte somit ständig.), erwies sich die allgemeine Wehrpflicht als unnötig.
Zum Einen zeigten die Bauern Unmut über die Verlagerungen in fremde Gebiete ,unter fremden Kommandeuren und über die Tatsache, dass sie oft als billige Arbeitskräfte ausgenutzt wurden.
Bei aufkommenden Konflikten zeigten sie kaum Kampfgeist und Disziplin und waren damit natürlich keine effektive Streitmacht. So waren sie vor allem der Konfrontation der berittenen Gegner nicht gewachsen..
Zunächst wurden die Streitkräfte dezimiert (seit 719), und zwar dadurch, dass keine unmittelbaren Feinde eine Bedrohung darstellten und die Herrscher auf unnötige Rekrutierung verzichten konnten.
Auch ließ sich 730 eine drastische Verminderung der Bevölkerung von 70 % verzeichnen, hervorgerufen durch Pockenepidemien.
Die komplette Abschaffung der Wehrpflicht war gegen Ende der Nara-zeit.
Der Grund dafür waren vor allem ökonomische Faktoren : Man hatte eine Menge Geld in die Errichtung einer Residenz in Kyoto gesteckt (784). Dadurch war die Regierung in einem finanziellen Engpass.
Hinzu kamen Naturkatastrophen und wie oben erwähnt Epidemien und auch Hungersnöte.
So diente die Abschaffung der Wehrpflicht als eine Sparmaßnahme.
Nun ersetzten Spezialeinheiten, die aus den sogenannten „kondei“ bestanden, das fehlende Militär.
Die Kondei gingen aus Söhnen und Brüdern älterer Grundherren hervor Hier entstand schon eine erste Verbindung in der Tradition zu den Samurai der Kamakura-Zeit..
Man sieht also, dass viele einzelne Faktoren aus der frühen japanischen Militärsgeschichte im Laufe der Jahrhunderte eine Rolle zur Entstehung des Samurai spielen. Dabei ist vieles jedoch nicht eindeutig erforscht worden – so bleiben einige Entwicklungen wohl im Dunkeln. |
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Der Gempei- Krieg (1180-85)
Zunächst einige Hintergrundinformationen, die die Positionen des Taira (auch Heishi) und des Minamoto (Genji) Clans erläutern:
Der Kaiser wurde Klosterkaiser genannt, da er durch die Fujiwara Sippe entmächtigt war.
Mit Hilfe beider Clane konnte er seine Macht wieder stabilisieren(1156 Hôgen-Aufstand).
Dies scheint widersprüchlich, da Samurai in der Zeit des 11. Jahrhundert bei dem Hofadel als brutale und unkultivierte Zeitgenossen galten.
Beide Clane jedoch waren in ihrer Abstammung der Familie des Kaisers sehr nahe.
Nun jedoch bestand das Problem der Macht- und Kräfteverhältnisse zwischen Kaiser und Kriegerfamilien.
So zeigten sich nach einigen Jahren Rivalitäten unter der Familie der Taira und der Minamoto, wobei die Taira als Sieger hervorgingen.
Unter der Führung von Taira no Kiyomori leiteten sie politische Angelegenheiten.
1179 versuchte Kiyomori die Macht anstelle des tennôs zu übernehmen. Damit übernahmen die Samurai zum ersten Mal die Macht über Japan.
So begann jedoch auch der Kampf um die Vorherrschaft zwischen den beiden Kriegerfamilien:
Das Ende des Taira-Clans :
Minamoto no Yoritomo brachte eine solide Machtbasis zustande und begann den Krieg gegen die Taira.
Dabei scheute er kein Menschenleben, seien es auch eines aus der eigenen Familie.
Er galt als besonders hinterlistig und brutal.
Enge Verwandte wurden nun von ihm beauftragt die Taira zu bekämpfen und ihre Macht auszuschalten.
Mitte 1183 gelang es seinem Cousin Yoshinaka Heiankyô von den Taira zu befreien.
Ihm wurde schließlich die Verantwortung für die Wiederherstellung der Ordnung ganz Japans übertragen.
Hier vermuten viele Historiker den tatsächlichen Anfang der Samurai.Herrschaft.
In der Seeschlacht von Dannoura (1185)besiegte der legendäre Minamoto no Yoshitsune, Halbbruder von Yoritomo, die Taira.
Yoritomo verfolgte alle Mitglieder der Taira familie und versuchte sie so gut es ging komplett auszulöschen
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Yoshitsune ist das genaue Gegenteil von seinem Bruder: er war vor allem beim Volk sehr beliebt und für seine Genialität in strategischen Angelegenheiten bekannt, wobei er oft waghalsige Aktionen durchführte, dank denen er unter anderem den Sieg über die Taira erlangte.
Yoshitsune wurde jedoch von seinem eifersüchtigen Bruder gejagt und von Gefolgsleuten verraten und nahm sich schließlich das Leben, als Krieger in den Armen seiner Frau, in deren Armen Tairablut floss.
Die genaue Geschichte kann man in der Heike Monogatari lesen, ein Epos über den Gempeikrieg.
„Nur Sommergras ist von den Träumen der Krieger geblieben“ (Bashô)
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Epochen der Samurai ( kurze Zusammenfassung)
Das Wort Samurai bedeutet übersetzt soviel wie "Jemand der dient". Die Samurai waren die Krieger in Japan. Vor der Heian-Periode (794-1185) gab es Japan keine geordnete Militärmacht. Erst als der "Kriegerkaste" während der Heian-Periode mehr Bedeutung zu kam entwickelte sich eine schlagfertige Militärmacht. Die Samurais wurden zu dieser Zeit von bedeutenden Landbesitzern zur Verteidigung des Landes und der Güter eingestellt.
Mit der Zeit (Ende der Heian-Periode) bildeten sich zwei mächtige Familien. Die Minamoto und Taira. Beide Familien versuchten Japan zu kontrollieren und bekämpften sich gegeneinander. 1192 bildete Minamoto Yoritomo eine neue Regierung mit dem Shogun als obersten Führer. Zu dieser Zeit genossen die Samurai einen sehr hohen Status und waren sozial sehr hoch angesehen. Im Gegenzug wurde von Ihnen absolute Loyalität, strenge ausnahmslose Disziplin und eine selbstlose Hingabe erwartet. Diese wichtigsten Regeln sind im bushido (Weg des Kriegers) vereinigt. Ein weitere bedeutender Weg des Samurai war der Zen-Buddhismus. Die absolute Loyalität und der Codex des bushido ging sogar soweit, dass sich ein Samurai, wenn er seine Ehre verlor, selbst das Leben nahm. Diese Art der "Selbstzucht" nennt man seppuku oder hara-kiri, was soviel wie "Bauchaufschneiden" bedeutet. Zu diesem traditionellen Selbstmord kam es auc, wenn der Herr des Samurai (daimyo) sein Leben verlor. Aus Treue beendeten dadurch viele Krieger ihr Leben.
Die Seele eines Samurai liegt in seinem Schwert. Dieses wird katana genannt. Üblich war es jedoch, ein dai-sho mit sich zu führen. Dieses dai-sho ist ein Schwertpaar, bestehend aus dem katana (Langschwert) und dem wakizashi (Kurzschwert). Die Ehre eines Samurai hing u.a. auch an seinen Schwertern, welche ihm dazu dienten, sein Leben für seinen Herrn einzusetzen.
Während der Edo-Periode, nach der Vereinigung der Fürstentümer, verloren die Samurai aufgrund der friedlichen Situation immer mehr an Achtung und übernahmen mehr und mehr Beamtenfunktionen. Viele Samurai wurden herrenlos und zogen als ronin durch das Land. Da es kaum mehr Gefechte auszutragen gab, widmete sich die Kriegerkaste zunehmend intelektuellen Lehren wie z. Bsp. der Teezeremonie oder dem Dichten.
Nach 1868 wurde die Klasse der Krieger vollständig ausgelöst. Es gibt heute noch viele direkte Samurai-Nachfahren, welche die alten Traditionen der Samurai hüten wie ihr eigenes Leben. Der Gedanke und der Sinn des bushido lebt jedoch heute noch weiter. Viele bedeutende Personen widmen sich noch heute diesen Strategien und sind damit sehr erfolgreich.
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Japanisches Militär im 7. Jahrhundert
Kaiser Tenmu verfügte 679 über Reformen des Militärs.
Dabei beschloss er, dass alle Männer verschiedener Ränge zwischen 20 und 59 Jahren zum Militärdienst eingezogen wurden. (Z.B: Rekrutierung von Bauersleuten)
Um die sozialen und ökonomischen Verhältnisse der verschiedenen Provinzen nicht zu gefährden, wurden „nur“ ein Drittel der Männer der Provinzen eingezogen.
Diese mussten dann innerhalb einer Dienstzeit von vier Jahren verschiedene Ämter (Wachaufgaben oder wichtige Botengänge) übernehmen und wurden im Schwertkampf ausgebildet.
Führungspositionen konnten jedoch nur adelige Leute erlangen.
So schaffte Kaiser Tenmu eine Ausweitung seiner Zentralregierung und konnte sich Truppen zu seinem Schutz aufbauen. Der Hauptpunkt für die Reformen lag natürlich in den sogenannten Taika-Reformen, diese den gesamten privaten Landbesitz zum staatlichen Eigentum überführten und neu verteilten.
Die militärischen Reformen dienten dazu diese neue Ordnung zu festigen.
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Kaufleute im alten Japan
- In der Epoche der Abschottung unter der Tokugawa-Sippe (ab 1633)
I. Wie kam es zur Abschottung?
Der Bekehrungseifer der Jesuiten und die damit verbundene wachsende Masse von japanischen Christen erfüllte Tokugawa Ieyasu mit Unbehagen.
Er fürchtete aufgrund von Berichten über die Glaubenskriege und Koloniengründungen der Portugiesen und Spanier und deren wachsenden, auch aktiven Einfluss auf die Politik, sie könnten einen Aufstand gegen ihn als Shogun heraufbeschwören und die Christen, zu welchen nun auch Japaner nahezu aller Schichten, so zum Beispiel auch Daimyo, gehörten, würden diesem Aufruf folgen.
So sah er seine Stellung, das politische System und ganz Japan gefährdet.
Auch die Tatsache, dass er den Chinahandel mit Hilfe von Holländern und Engländern, welche keinen Bekehrungsdrang zeigten, abwickeln konnte führte dazu, dass er zunächst die Franziskaner auswiesen liess und zwei Jahre später auch das Christentum verbot und die Jesuiten aus Japan verbannte.
Doch viele der Christen und Jesuiten folgten dieser Anweisung nicht und gingen in den Untergrund oder gaben sich als Kaufleute aus.
Als 1615 Tokugawa Ieyasu seine Truppen gegen die Burg von Osaka marschieren liess, schwenkten viele der Verteidiger der Wehranlage christliche Banner.
Das bestärkte die Empfindung der Regierung, dass die wachsende Zahl von Ausländern die Stabilität Japans gefährdete.
Ieyasu starb zwei Jahre darauf und unter seinen Nachfolgern nahm die Katholikenverfolgung in Japan extreme Formen an. Die Missionare wurden vertrieben oder hingerichtet, die japanischen Christen wurden zu Hunderten gefoltert, gekreuzigt, enthauptet und verbrannt.
Im Jahre 1633 wollte Ieyasus Enkel der drohenden Gefahr durch die christlichen Nationen ein für alle Mal ein Ende setzen und erliess Gesetze, mittels welcher er Japans Kontakt zu Außenwelt praktisch abbrach. So wurden alle hochseetüchtigen Schiffe zerstört, Reisen ins Ausland wurden verboten und mit der Todesstrafe belegt, ebenso wurden Rückkehrer, welche länger als fünf Jahre in der Fremde verbracht hatten hingerichtet.
Alle Ausländer mussten Japan verlassen, nur die Holländer durften in Japan bleiben, jedoch nur auf der, vor der Küste Nagasakis, künstlich angelegten und streng bewachten Insel Deshima. Auch in den Seidenhandel verwickelten Chinesen wurde es gestattet nach Japan zu kommen. Diese Resolutionen trugen dazu bei, dass Japan in den darauffolgenden 200 Jahren völlig von der Außenwelt abgeschottet war.
II. Der Aufbau des Gesellschaftssystems
Um die Kontrolle über Japan aufrecht zu erhalten führten die Tokugawa, nach der Entledigung der „Gefahr“, welche von den Ausländern ausging und der Zurechtweisung der Daimyo, ein rigides Gesellschaftssystem ein.
Sie leiteten dies vom chinesischen Neo-Konfuzianismus ab.
An der Spitze (Shin) dieses starren, dass heißt unüberwindbare Klassensystems standen die Samurai, wozu man das Shogunat, die Daimyo und deren Gefolgsleute zählte. Nur die Mitglieder dieses Standes hatten das Privileg einen Familiennamen führen zu dürfen, ebenso durften sie ein Schwerterpaar, Daisho genannt, tragen, unter dessen Verwendung sie Männer unter Ihrem Stand, welche sie beleidigten auf der Stelle töten durften.
Die zweite Schicht (No) bildeten die Bauern, sie waren für die Versorgung der Bevölkerung zuständig. Ihr Leben war oftmals sehr hart, so wurden 1642 & 1649 Verordnungen erlassen, nach welchen „der Mann auf den Feldern, die Frau am Webstuhl und beide in Nachtarbeit“ zu arbeiten hatten. Sie mussten sich von Hirse ernähren, auch das Trinken von Sake und Tee war ihnen verboten.
Noch eine Stufe tiefer (Ko) standen die Handwerker, sie arbeiteten für den Daimyo oder die Zentralregierung, hatten folglich, trotz geringer Entlohnung, einen sichern Auftragsmarkt.
An niedrigster Stelle (Sho) standen die Kaufleute, welche als Parasiten der Gesellschaft galten, da sie selbst nichts herstellten und „vom Schweiß anderer“ lebten. Laut den Regeln der Feudalhierarchie durften nur sie Handel treiben, doch diese Einschränkung, die vermutlich auf der damaligen Ansicht, das Geschäftemachen sei der höheren Klassen nicht würdig, entpuppte sich als wahrer Segen für die japanischen Kaufleute, denn im 17. Jahrhundert nahm der Handel sprunghaft zu und bescherte dieser Schicht Reichtum und Ansehen.
III. Das Leben der Kaufleute
Nach jahrhundertelangem Hausieren durch die unsicheren Straßen Japans konnten die Kaufleute, nun da die Straßen sicherer waren, ihren Handel in die entlegenen Gebiete ausdehnen.
Mit dem angehäuften Vermögen richteten sie in den großen Städten Läden, sogar Ladenketten, ein und begannen ihren Gewinn in die Landwirtschaft und die Industrie zu investieren.
Es entstand ein dichtes Netz von Märkten und Lieferanten, welches eine Warenvielfalt bot, die von Ort zu Ort stark variierte.
Besonders wichtig waren die drei großen Städte Osaka, Kyoto, Edo.
Osaka war die Handelsstadt überhaupt, hier waren hauptsächlich Großhändler vertreten, welche sich meist auf bestimmte Waren spezialisiert hatten und große Warenspeicher besaßen. In Osaka waren auch die meisten Bankiers und Geldverleiher ansässig, zum einen wurden sie von den Samurai als Makler in Anspruch genommen, um den Reis in Gold und Silber umzuwandeln, zum anderen war der verschwenderische Lebensstil des Schwertadels oft nur durch Schulden zu bezahlen.
Die wichtigsten Bankiers in Osaka bestimmten auch den Wechselkurs des dort verwendeten Silbers gegenüber dem in Edo üblichen Gold und Papiergeld. Ihr Kurs galt als Richtschnur für ganz Japan.
In Kyoto, der Kaiserresidenz, blühten Mode und traditionelle Kunst. Zwar gab es hier weniger Kaufleute als in Osaka, es galt jedoch als kultureller Mittelpunkt des Landes und Handelsunternehmen aus anderen Orten unterhielten hier gern aus Prestigegründen eine Filiale.
Das junge Edo, welches neben dem Shogunat eine Vielzahl von Samurai beherbergte, war die am schnellsten wachsende und blühendste Stadt Japans. Ganze Scharen von Kleinunternehmern und Einzelhändlern sorgten hier für das Wohl der Daimyo und des Shogunats. Wer schnell zu Reichtum gelangen wollte, der ging nach Edo.
Trotz dieser Unterschiede waren sich zwar alle Kaufleute ihres Standes bewusst, waren jedoch auch stolz und hatten ihre eigene Kultur, so lebten und arbeiteten sie in speziellen Vierteln, genannt cho.
Auch hatten sie einen eigenen Kodex, nach dem sie ihrem Haus, d.h. dem Familienunternehmen und den Ahnen Ehre zu erweisen hatten, je mehr Gewinn sie machten, desto größer war diese Ehre.
Mit dem Wachstum der Städte und durch die Entwicklung großer Handlungszentren stieg die Bedeutung der Kaufleute. Im Laufe der Zeit erwuchsen Handelshäuser, welche den Daimyos in Sachen Einfluss und Reichtum durchaus ebenbürtig waren. Das, von Toyotomi Hideyoshi eingeführte einheitliche Währungssystem beflügelte den Handel noch weiter.
Trotz vieler Erfolge mussten die Kaufleute vorsichtig sein, so mussten sie darauf achten sich nicht in politische Geschäfte einzumischen, auch durften die Daimyos nicht allzu große Schulden bei ihnen machen, denn obwohl mit Beginn des 18. Jahrhunderts die Anerkennung der Kaufleute stieg, galten sie weiterhin oftmals als „Diener“, was zur Folge hatte, dass Schuldforderungen von den Daimyo schlicht als nichtig erklärt werden konnten.
IV. Das Ende der Abschottung
Der Auslöser der Öffnung Japans war 1853, als vier amerikanische Kanonenboote, von den Japanern ,,schwarze Schiffe" genannt in der Bucht von Edo vor Anker gingen. Der Kommandant, Matthew Perry übergab einen Brief seines Präsidenten (Franklin Pierce), welcher drei Forderungen enthielt:
Schutz amerikanischer Schiffbrüchiger, Öffnung mehrerer Häfen und die Aufnahme von Handelsbeziehungen.
Würden diese „sehr vernünftigen und friedlichen Angebote“ nicht angenommen, so drohte Perry damit im nächsten Jahr mit einer weitaus größeren Flotte wiederzukehren und seinen Wünschen „den entsprechenden Nachdruck“ zu verleihen.
Der Shogun mußte dann am 31.März 1854 dem ersten Vertrag mit einem westlichen Land zustimmen. Gefolgt wurde dieser Vertrag von Verträgen und somit auch Hafenöffnungen für einige europäische Nationen.
1868 erfolgte, von einem Provisorischen Rat, die Rückgabe der Macht an den Tenno. So gelangte Kaiser Mutsuhito an die Macht. Er gab seiner Regierungszeit den Namen ,,Meiji" („erleuchtete Regierung“).
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Sengoku Jidai
Sengoku Jidai, das Zeitalter des kriegszerrissenen Landes. Dieser Name ist würdig für diese Ära, denn sie war eines der impulsivsten und brutalsten Zeitalter in der ganzen japanischen Geschichte. Der Beginn des Sengoku Jidai wird auf ca. 1477 datiert.
Die Ursache für diesen Bürgerkrieg war die schwache Rolle des Ashikaga Shôguns und des Kaisers. Als Ashikaga Takauji, den Titel des Shôguns erhielt (1333), war die Ashikaga Familie sehr stark und Takauji war eine starke Person. Ashikaga Yoshiharu, der Shôgun am Anfang des 16. Jahrhunderts hatte jedoch nichts mehr mit der Stärke seiner Ursprünglichen Familie gemein. Er wandte sich eher der Kunst zu und hat den Krieg verabscheut. Er hat sogar seine Rüstung verkauft, um sich mehr Kunstschätze zu kaufen. Inzwischen haben wir das Jahr 1530, das Ashikaga Shôgunat regiert Japan seit 200 Jahren von Kyôtô aus. Der Ônin Krieg (1467-77) jedoch hat gezeigt, dass die Shôgune des Hauses Ashikaga die großen Klans nicht mehr kontrollieren konnte. Es wurde Zeit, dass sich ein neuer Mann sich den Titel des Seii-tai-Shôguns erkämpft. Am Anfang des 16. Jahrhunderts kommen Männer wie Môri Motonari, Hôjô Ujitsuna, Imagawa Yoshimoto, Oda Nobunaga, Takeda Shingen und Uesugi Kenshin auf die Welt. Unter diesen skrupellosen Kriegsfürsten wurde Japan aufgeteilt und Stück für Stück gewannen sie Ländereien. Um „einfach“ die Feindschaften und Bündnisse darzustellen (Pfeil: Feindschaft, Strich: Bündnis):
Am Ende wurden bis zu der Schlacht von Sekigahara besiegt:
- Takeda
- Hôjô
- Môri
- Imagawa
- Uesugi
Am Ende haben gewonnen:
- Oda/Toyotomi
- Tokugawa
Tatsache ist, dass die beiden vermutlich besten Feldherren Takeda Shingen und Uesugi Kenshin waren. Diese zwei Feldherren standen sich sehr feindlich gegenüber. Sie lieferten sich fünf Schlachten allein in dem Gebiet Kawanakajima. Niemand ging als „Sieger“ hervor. Shingen starb bei einer Belagerung und Kenshin starb auch bei jungem Alter. Ohne den Tod von Shingen wäre die Takeda Armee vermutlich in Kyôtô einmarschiert und wäre vielleicht sogar Shôgun geworden. Doch der intelligenteste von den Kriegsherren war Oda Nobunaga, der klug genug war, die Wichtigkeit der europäischen Waffen zu erkennen. 1573 löschte er die Familie Takeda mit Musketieren aus. Auch Nobunaga starb, bevor er seine Ziele erreichte, nämlich der Titel des Shôguns. Er stand Mönchen sehr feindlich gegenüber und verbrannte einige Tausend Menschen im Tempel von Enryaku-ji. Er wurde von einem seiner Generäle, Akechi Mitsuhide ermordet. Dies war der Zeitpunkt, wo Toyotomi Hideyoshi, ein General bäuerlicher Herkunft sich zum Taikô hocharbeitete.
Am Ende kämpfte Tokugawa Ieyasu mit der östlichen Streitmacht gegen Ishida Mitsunari, der die westliche Streitmacht anführte. In dieser Schlacht Sekigahara besiegte Ieyasu Mitsunari und wurde 1603 Shôgun. Es sollte unter den Tokugawa Shôgunen einen Frieden geben, der bis zur Bakumatsu no Jidai (1860) dauern sollte…
(Filmtipp: Kagemusha von Akira Kurosawa)
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Zeittafel der geschichtlichen Epochen
1. Vorzeit
1.1. Jomon 700 - 300 v. Chr.
1.2. Yayoi 300 v. Chr. - 300 n. Chr.
2. Altertum
2.1. Kofun 200 - 800 n. Chr.
2.2. Yamato-Reich 500 - 700 n. Chr.
3. Frühzeit
3.1. Asuka 552 - 645 n. Chr.
3.2. Hakuho 646 - 710 n. Chr.
3.3. Nara 710 - 784 n. Chr.
4. Klassik
4.1. Heian 794 - 1185 n. Chr.
5. Mittelalter
5.1. Kamakura 1185 - 1333 n. Chr.
5.2. Yoshino 1336 - 1392 n. Chr.
5.3. Muromashi (Ashikaga) 1338 - 1573 n. Chr.
6. Neuere Zeit
6.1. Azuchi-Monoyama 1573 - 1600 n. Chr.
6.2. Tokugawa 1600 - 1867 n. Chr.
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